Was viele nicht wissen: Das Schnarchen kann nicht nur für den Bettnachbarn störend sein, sondern es kann sich ein gravierendes Krankheitsbild, das Schlafapnoe-Syndrom, dahinter verbergen. Die Betroffenen haben einen unerholsamen Schlaf, wachen morgens „wie gerädert“ auf und leiden unter Tagesmüdigkeit mit Sekundenschlafgefährdung am Steuer. Auch Depressionen und sexuelle Unlust sind Symptome der Schlafapnoe. Die Folgen dieser nächtlichen Atmungsstörung sind gefürchtet: Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall. Die zahnärztliche Schlafmedizin ist ein recht junges Teilgebiet der Zahnmedizin. Zahnarzt Markus Brandt ist schlafmedizinisch fortgebildet und Mitglied der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Schlafmedizin. Zusammen mit einem Netzwerk von Spezialisten verschiedenster ärztlicher Fachrichtungen (z. B. Schlafmediziner, Pneumologen, HNO, Schlaflabor) ist er in die Therapie von Schlafapnoe und Schnarchproblemen interdisziplinär mit einbezogen.
Die Therapie der Schlafapnoe und des Schnarchens erfolgt durch die innovative Methode der Unterkieferprotrusionsschienen. Die Unterkieferprotrusionsschienen bestehen, ähnlich wie kieferorthopädische Geräte oder Knirscherschienen, aus durchsichtigem Kunststoff. Die Schienen werden nachts im Mund getragen und halten den Unterkiefer in einer leichten Vorschubposition (= Protrusion). Dadurch wird verhindert, dass die Zunge nach hinten sinkt und die im Schlaf erschlaffte Rachenmuskulatur kollabiert. So wird die Einengung (Schnarchen) oder sogar der zeitweilige Verschluss (Apnoe) der Atemwege verhindert.
Protrusionsschienen werden als einstellbare Zweischienen-Systeme verwendet, d. h. je eine Schiene wird im Ober- und Unterkiefer eingesetzt. Beide Schienen sind mit einem Verbindungselement verbunden. Somit ist eine stufenlose Vorwärtseinstellung des Unterkiefers zum Oberkiefer möglich. Moderne Schienen erreichen eine hohe Effektivität gegen Schnarchen und sind auch bei leicht- bis mittelgradiger Schlafapnoe einsetzbar.